75 Jahre Schachverein Walldorf

Jubiläumsbild

Wenn‘s läuft läuft‘s

Mit sage und schreibe 7:1 haben wir heute den Tabellenführer Dreisamtal heimgeschickt, ein nicht alltägliches Ergebnis in der Oberliga. Vor Jahresfrist
in Brombach mit 1,5:6,5 unterlegen konnten wir durch diesen Sieg einen Sprung nach vorne machen. Beide Teams waren nicht in Bestbesetzung.

Bei uns fehlte Oswald Gschnitzer, bei den Gästen die beiden Spitzenbretter, wobei diese bisher nur 3 der 8 Partien absolviert hatten, also nicht
unbedingt als Stammkräfte zu sehen sind. Der DWZ-Schnitt ergab ein leichtes Plus von 6 Punkten zu unseren Gunsten. Doch es gibt Tage, da ist die
Begegnung zu Ende und es kommt zu einem solchen Ergebnis. Beide Seiten fragen sich dann warum, eine vernünftige Erklärung gibt es aber nicht.
Da ich selbst gespielt habe konnte ich die Partien nicht genau verfolgen.

Zunächst siegte Adrian, in besserer Stellung gewann er mittels Turmopfer die gegnerische Dame. Horst am Spitzenbrett ging gleich stürmisch auf den
gegnerischen König los, opferte beide Türme und eine Springer gegen die Dame, hatte aber positionell eine klar bessere Stellung auf dem Brett, die
sein Schweizer Kontrahent noch eine Weile spielte. Doch die Vorteile waren zu erdrückend, 2:0 für uns. Jens hatte eine schwierige Stellung auf dem
Brett, kam zu einem Qualitätsgewinn, aber er musste sehr genau spielen. Dies tat er auch, tauschte nach und nach die Leichtfiguren ab und verwertete
gekonnt den Materialvorteil. Drei Siege, alle mit Schwarz, oft kommt so etwas nicht vor. Vorstand Peter Schell durfte zum ersten Mal in der Oberliga ran,
spielte einen geschlossenen Sizilianer mit f4, stieß im Zentrum nach vorne und profitierte in der entscheidenden Phase von einer Ungenauigkeit seines
jugendlichen Gegners. Mit 2 Figuren gegen die Dame war der Vorteil erdrückend, nach und nach wurde die schwarze Stellung geschwächt, die Aufgabe
war die logische Folge. Zwischenstand 4:0 für uns. Olaf hieß dann der nächste Sieger. Permanent machte er Druck auf die schwarze Stellung. Nach
einem Generalabtausch hatte er im Turmendspiel einen großen Raumvorteil und einen zentralisierten König. Der entfernte Freibauer auf dem Damenflügel
brach dem Schwarzen das Genick – 5:0. Carlos mit knapper Zeit, allen Schwerfiguren und ungleichen Läufern, ließ nichts anbrennen, ehe Max Scherer
mit einem Turmopfer die Entscheidung erzwingen wollte. Dies gelang, allerdings zugunsten von Carlos, der das Opfer widerlegte und souverän das
Endspiel gewinnbringend gestalten konnte – 6:0. Michael startete gut, ließ dann seinen Gegner wieder ins Spiel kommen. Wilde Springeraktivitäten am
Königsflügel eroberten die schwarzen Bauern, übrig blieb eine Turmendspiel mit zwei weißen Freibauern auf dem Königsflügel, dem zwei schwarze gegen
einen weißen Bauern auf dem Damenflügel gegenüberstanden. Hatte er gegen Emmendingen das Turmendspiel noch verloren, spielte er es dieses Mal
sicher zu Ende – 7:0. In der Partie von Frank kamen beiden Parteien in Zeitnot, dabei gelang es seinem Gegner, die Springer zu aktivieren, während die
Läufer von Frank doch etwas passiv agierten. Die Partie ging bis in die letzte Zeitphase, zwar mit besseren Chancen für den Gast, aber noch unklar.
Doch leider setzte Frank nicht korrekt fort, und nach 6 Stunden beendet ein einfacher Fehler die Partie, der Ehrenpunkt für die Gäste stand fest.

Der Sieg war eminent wichtig, ist doch die Abstiegssituation äusserst unklar, bis zu 4 Absteiger sind möglich. In zwei Wochen empfangen wir das
Schlußlicht Zähringen, ein Sieg ist Pflicht, um den Abstand nach unten zu wahren.