Malsch 1 - Walldorf 2

 

Unser 3. Auswärtskampf führte uns gegen die Nachbarn aus Malsch, die ungewohnt schwächelnd in die Saison gestartet waren. Unglückliche Kampfverläufe, Aufstellungsprobleme und vieles mehr war im Vorfeld aus dem Malscher Umfeld zu hören gewesen. Nun, gegen den Tabellenführer aus Walldorf traten die Malscher in Bestbesetzung an. "Wir sollten uns warm anziehen!" war uns noch geraten worden. Zweckoptimismus?

Trotz des klaren Ergebnisses von 6 : 2 für Walldorf muss ich einräumen, dass der Kampf lange Zeit eng war. Erst in den kritischen Phasen haben sich unsere bessere Kampfkraft und unser größeres Selbstvertrauen durchgesetzt. Woran ich das messen will? In der vierten bis fünften Stunde waren insgesamt vier Endspiele auf dem Brett, in denen der Walldorfer Spieler einen Mehrbauern besaß. Zwei Turmendspiele (Wolfgang Rathmann und Martin Lünzmann), ein Läuferendspiel mit gleichfarbigen Läufern (Manfred Schalke) und ein Läufer/Springer Endspiel (Martin Best.). Alle vier Endspiele wurden gewonnen und bildeten so den Grundstein für diesen Mannschaftserfolg. Sehr viel habe ich von den einzelnen Partien dieses Mal nicht mitbekommen, da mein Turmendspiel gegen meinen starken jungen Gegner sehr lange dauerte und meine ganze Konzentration benötigte. Der Sieg von Benedikt und die beiden Remisen von Willi und Rudolf rundeten das Gesamtergebnis ab. Einzig Reiner hatte an diesem Tag irgendwann nicht die beste Fortsetzung gefunden, ermöglichte dem Gegner zu viel Gegenspiel und wurde dann klassisch ausgekontert.

Wir sind Tabellenführer mit 8:0 Punkte und haben jetzt schon 2 Punkte Vorsprung, da die Verfolger sich die Punkte gegenseitig weggenommen haben. Die schwereren Brocken kommen in 2007 jedoch noch auf uns zu: Hoffenheim 1 (6), SG Buchen 2 (6), Gemmingen 1 (5) und SF Heidelberg 1 (4). Wenn wir hier bestehen, dann steht das Tor zum Abenteuer Landesliga weit offen.

Im Januar empfangen wir die Schachfreunde aus Heidelberg bevor wir im Februar nach Buchen müssen. Hoffenheim und Gemmingen erwarten wir in den beiden Schlussrunden.

(Martin Lünzmann)

 

 

Walldorf II – SK HD-Handschuhsheim III

 

Nach unseren beiden erfolgreichen Auswärtskämpfen stand an diesem Wochenende unser erstes Heimspiel auf dem Programm. Wir erwarteten die Mannschaft HSK Handschuhsheim 3, die als Absteiger aus der Landesliga als eine der stärkeren Mannschaften einzuschätzen war. Es kam zu folgenden Paarungen

 

Ritterhoff (1973) - Schalke (1948) 0-1

Schnorrberger (1936) - Schott (1965) 1-0

Seeger (1989) - Lünzmann (1901)  remis

Best (1857) - Meusel (1887) remis

Dinger(1781) - Rehm (1790) 1-0

Freitag (1768) - Kögler (1694) remis

Hanke (1774) - Kappe, B. (1703)  0-1

Rathmann (1704) - Langhanke (1549) remis

 

Handschuhsheim 3 war an den ersten vier Brettern leichter Favorit, umso mehr die erfreuliche Bilanz von 3-1 für Walldorf, die bei konsequenter Ausnutzung der Vorteile auch leicht zu einem 4-0 hätten führen können. Martin Lünzmann kalkulierte in seiner sehr taktischen Partie zu pessimistisch und bot daher in klarer Gewinnstellung Remis an, dass Herr Seeger nach längerem Nachdenken auch annahm. Martin Best verpasste es dagegen mehrfach seinen Figurenvorteil einfach in einem Endspiel umzusetzen, spielte stattdessen weiter auf Angriff und verlor seinen Läufer wieder, um sich in einem Damenendspiel mit 3 gegen 2 am Königsflügel wieder zu finden. Zum Glück ließ Herr Meusel ein einfaches Dauerschach zu, so dass man sich letztlich auf Remis einigte.

Viel habe ich von Manfreds Partie nicht gesehen, aber in einem Grünfeld-Inder konnte er seinen Gegner überspielen und hatte neben einem Bauern auf der 2. Reihe auch noch eine Figur mehr, als ich das erste Mal wirklich tiefer in die Stellung schauen konnte. Auch Reiner konnte Herrn Schott in einem Morra-Gambit gehörig unter positionellen Druck setzen und gewann letztlich in einem konsequent vorgetragenen Königsangriff.

An den hinteren Brettern sah es zunächst sehr ausgeglichen aus. Hier waren wir leichter DWZ Favorit und ich hatte insgeheim auf  etwas mehr Ausbeute gesetzt. Marcus spielte die Eröffnung zunächst sehr gut, fand sich dann jedoch in einer etwas passiven Stellung wieder. Den Angriff auf seinen König konnte Marcus zwar abwehren, verblieb aber mit einer strategisch verlorenen Stellung zurück, die sein Gegner konsequent auf Sieg spielte. Unsere erste Verlustpartie in dieser Saison.

Von Benedikts Partie habe ich die Eröffnungsphase nicht mitbekommen, sondern nur verfolgen können, wie er in einer sehr offenen Stellung sein Figuren besser koordinierte und zu einem siegverheißenden Königsangriff formierte. Diesen Königsangriff konnte der Gegner zwar unter großen materiellen Opfern noch eine gewisse Zeit aufschieben, wurde aber zum Schluss Matt gesetzt. Willi und Wolfgang spielten sehr solide. Wolfgang verpasste in einem interessanten Mittelspiel in der Mitte durchzubrechen und nach doppeltem Figurentausch war ein Turmendspiel auf dem Brett, in dem sich beide Kontrahenten schnell die Hände reichten. Willi war indes in seinem Endspiel (S+L) gegen (L+L) etwas unter Druck geraten, ohne jedoch die Remisbreite zu verlassen. Nachdem wir bereits mit 4:2 führten, spielten zu diesem Zeitpunkt nur noch Martin und Willi. Leichtfertig verabschiedete ich mich zu diesem Zeitpunkt von Reiner mit den Worten: "Es muss schon mit dem Teufel zu gehen, wenn wir diesen Kampf nicht gewinnen." Noch mal zu Erinnerung - Martin hatte zu diesem Zeitpunkt noch einen Läufer mehr auf dem Brett und Willi eine sichere Remisstellung.

Danach überschlugen sich jedoch die Ereignisse: Martin stellte einzügig seinen Läufer ein und Willi hatte sich gedanklich auf ein Läuferendspiel (König + Läufer + Randbauer gegen König) mit der falschen Ecke eingestellt und opferte seinen Springer etwas überhastet für den letzten schwarzen Zentrumsbauern. Erst eine gründliche Analyse ergab, dass diese Position wirklich Remis war, es wären aber noch einige schwierige Klippen zu umgehen gewesen. Nachdem aber auch der Gegner irgendwann der Strategie von Willi Glauben schenkte und mit ihm Remis vereinbarte, war die Partie von Martin bedeutungslos geworden.

Am Schluss stand dann ein souveräner 5:3 Sieg gegen einen gleichstarken Gegner. Manfreds, Reiners und Benedikts starke Leistungen an den beiden ersten Brettern bzw. an Brett 7, sowie eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung waren die Grundlage dafür. Nun sind wir - nach der Niederlage von Buchen 2 gegen Hoffenheim 1 - alleiniger Tabellenführer. 16,5 Brettpunkte und 6:0 Mannschaftspunkte. Der Abstieg sollte vermeidbar sein. Im Dezember geht es zum nächsten Auswärtsspiel gegen Malsch 1, die diesmal erstaunliche Anfangsschwierigkeiten haben.

Martin Lünzmann

 

 

 

Eppingen V - Walldorf II    2,5:5,5

 

Nachdem unsere ursprüngliche Mannschaftsaufstellung Freitagabend noch einen kleinen Dämpfer erhielt, weil Reiner in die 1. Mannschaft abgezogen wurde, traten wir gegen Eppingen 5 mit vier Spielern an, die diese Saison noch nicht für die 2. Mannschaft gespielt hatten. Rudolf Meier und Martin Best gaben ihr Saisondebut als vorgesehene Stammspieler, und Wolfgang Rathmann so wie Andreas Hirschenberger stießen von der 3. Mannschaft dazu. Obwohl formal schwächer aufgestellt als gegen Sandhausen 2 konnten wir einen niemals gefährdeten Sieg, der in dieser Höhe auch verdient war, erspielen.

Kaum hatte der Kampf so richtig begonnen, konnte Marcus Rehm an Brett 4 die bessere Übersicht in einer kombinatorisch reichhaltigen Stellung bewahren und siegte mit Schwarz nach knapp 50 Minuten. Kaum dass ich mich darüber freuen konnte, musste ich miterleben, wie Martin Best an Brett 3 seinen schwarzfeldrigen Läufer auf ein nicht gedecktes Feld zog und dort von der gegnerischen Dame geschlagen wurde. Nun, wer Martin kennt, der weiß, dass er mit einem Messer im Rücken noch lange nicht nach Hause geht, sondern erst recht die Ärmel hochkrempelte. Ich richtete mich schon mal auf die maximale Spielzeit ein. Aber der Reihe nach. Sehr bald zeigten sich deutliche Vorteile in den Partien von Wolfgang und Rudolf ab, die strategisch auf Gewinn standen. Alle anderen Partien befanden sich mehr oder minder im Gleichgewicht - lediglich Andreas hatte sich seinen weißfeldrigen Läufer auf Dauer hinter seinen Bauern eingesperrt. Nachdem Willi Freitag an Brett 5 gegen das Eppinger Ausnahmetalent Christopher Noe in einen tote Endspielstellung abgewickelt hatte und Remis spielte, kamen in der vierten Stunde die Siege von Rudolf und Wolfgang dazu, was uns einen beruhigenden 3,5 zu 0,5 Vorsprung vor der Zeitnotphase gab.

Zu dieser Zeit hatte Martin Best mit gutem Druckspiel die Figur in gegnerischer Zeitnot zurück gewonnen und verblieb in einem Doppelturmendspiel mit 4 gegen 3 am Königsflügel. Beide verfügten jeweils noch über ihren a-Bauern. An Brett 2 hatte ich nach ungenauem Spiel einen rückständigen Bauern auf d6 erhalten, der nicht zu halten war. Statt seine Stellung zunächst gegen jeden Ausbruchversuch meinerseits abzusichern, war mein Kontrahent zu gierig und ermöglichte mir dadurch dynamisches Gegenspiel, welches mich in eine ausgeglichene Stellung mit eigener Initiative führte. Leider gelang es mir nicht diese Initiative in einen greifbaren Vorteil umzuwandeln, so dass ich zur Absicherung des Mannschaftserfolgs in ein Remis einwilligte. Den gleichen Gedanken hatte auch Reinhold Hübl an Brett 6, der gegen Papa Noe in einer Klammerstellung kein Weiterkommen mehr sah. Nachdem auch Andreas an Brett 8 letztendlich Remis machte, bevor sein Gegner einen Bauern mit guten Gewinnaussichten erobern konnte (Dreizüger sind manchmal schwer zu finden) lief nur noch Martins Partie an Brett 4. Um es kurz zu machen, ich konnte fast 120 Seiten in meinem Krimi lesen, bevor man sich auf Remis einigte.

Martin Lünzmann

 

 

 

SK Sandhausen II - SV Walldorf II    2:6

 

Ein schneller Weißsieg von Carlos Hauser an Brett 1 in einer Holländischen Verteidigung, in der Schwarz eine kleine Mattdrohung übersieht und dadurch einen Turm verliert, sichert uns nach der kampflos gewonnen Partie von Benedikt Kappe an Brett 8 schnell einen komfortablen 2:0 Vorsprung. An Brett 4 nimmt Weiß das Remisangebot von Martin Lünzmann in einer vollkommen ausgeglichenen Stellung an. Danach folgt ein weiteres Remis an Brett 2 in der Manfred Schalke in einer Grünfeld-Indischen Verteidigung überraschend den weißen Bauern auf d4 gewinnt, diesen Vorteil aber nicht ausnutzen kann. In der Zwischenzeit zeichnet sich ab, dass sich Reiner Schnorrberger und Willi Freitag günstige Stellungen aufgebaut haben und das Geschehen an den Brettern 3 und 6 dominieren. In dieser Situation akzeptiert Marcus Rehm das Remisangebot seines Gegners. Somit steht es zu diesem Zeitpunkt 3,5 : 1,5 für uns. Einzig Reinhold Hübl, der in der Eröffnung etwas umständlich gespielt hatte, machte uns zwischenzeitlich etwas Sorgen, aber auch er hatte inzwischen seine Stellung konsolidiert und einen strategischen Vorteil erarbeitet, dessen Umsetzung aber noch mit viel Arbeit verbunden gewesen wäre. Nachdem Reiner und Willi ihre Partien in überzeugender Weise gewonnen hatten, einigte sich auch Reinhold mit seinem Gegner auf Remis. Ein 6:2 Auftaktsieg gegen Sandhausen 2 - davon war im Vorfeld nicht unbedingt auszugehen. (Martin Lünzmann)